Das Wertungsspielen

In den Jahren vor dem 2. Weltkrieg, so wussten die Musiker zu berichten, nahm die Kapelle regelmäßig an Wertungsspielen teil. Der Verein hatte damals ein sehr hohes Niveau – ja, die Großweirer Musiker waren als „Preisjäger“ bekannt. Besonders unter Dirigent Karl Sauer errang man viele erste Preise. Das Wertungsspielen fand in der Regel aus Anlass von verschiedenen Fetsen, meistens Sonntagmorgens, statt. Nach dem 2. Weltkrieg und nach Gründung des Acher-Renchtal-Musikverbandes wurde es meistens bei den Verbands- und Bezirksmusikfesten durchgeführt. Dabei musste jede Kapelle ein vorbereitetes Musikstück (Pflichtstück) vortragen, sowie ein unvorbereitetes Stück innerhalb einer Stunde einstudieren und präsentieren. Es muss etwa im Jahre 1927/1928 gewesen sein, als die Großweirer Kapelle unter ihrem damaligen Dirigenten Karl Sauer beim Wertungsspielen eine Auszeichnung erhielt, obwohl zu dieser Zeit im Verein keinerlei Holzbläser (Klarinetten) vorhanden waren. Ebenso erinnert sich der Ehrendirigent Karl Müller aus einer Erzählung des Musikers Karl Stüber an einen Preiswettbewerb in Gaggenau, bei dem die Großweirer „nur“ den zweiten Platz errungen konnten. Aus Enttäuschung über diesen Platz (man war gewohnt, als Erster aus dem Wettbewerb hervorzugehen) wollte ein Musiker den Pokal unter den LKW legen, mit dem der Verein angereist war. Das letzte Wertungsspiel an dem der Musikverein teilgenommen hatte, war Anfang der 50er Jahre in Bad Peterstal.

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